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St.-Anna-Fest in Waltringhausen

Weil sich das St.-Anna-Fest in Waltringhausen seit vielen Jahren auch bei der Mellricher Bevölkerung großer Beliebtheit erfreut, mögen uns die Waltringhauser den folgenden “Eingriff in die inneren Angelegenheiten” Waltringhausens verzeihen.

Noch versucht er dem Schiefen Turm von Pisa Konkurrenz zu machen, aber mit dem neu errichteten Glockenturm an der Hofeinfahrt von Lüchtefeld ist das 29. Mutter-Anna-Fest in diesem Jahr um eine Attraktion reicher.

100 Einwohner Waltringhausens freuen sich auf 1000 Gäste und mehr zum 29. Mutter-Anna-Fest, das am Samstag, dem 30. Juli, den heimischen Raum in seinen Bann ziehen wird. Mit vereinten Kräften hatten Männer des Ortes dieser Tage einen Glockenturm an der Hofeinfahrt Lüchtefeld aufgestellt. Küster Joe Schulte: “Die Glocke, die aus dem Jahre 1943 stammt, hing bis zum Frühjahr 1945 als Notglocke im Turm der Kapelle.” Die wertvolle Bronzeglocke aus dem Jahre 1452 (?) musste, wie übrigens alle Glocken der übrigen Kirchspielgotteshäuser,  abgeliefert werden, denn sie sollte zu Kriegsgerät eingeschmolzen werden. Pfarrer Leo Funke schreibt dazu in der Pfarrchronik über die Rückkehr der Glocken: “Am 20.6.1945 sind die Glocken für Mellrich, Altenmellrich, Clieve und Uelde zurückgebracht von Lünen. Die Glocke von Waltringhausen ist schon einige Wochen vorher eingetroffen. Die Glocke für Robringhausen ist nach dem Abmontieren z.Zt. vom Türmchen abgeworfen und zerbrochen.” So wird die Glocke die Gläubigen vom neu errichteten Glockenturm zum Festhochamt um 18.45 Uhr auf dem Hofe Lüchtefeld einladen und die große Polonäse nach 22 Uhr eröffnen und begleiten.

Recht wohl fühlte sich das Kind während des Festhochamtes in der Nähe des Altars mit Pfarrer Norbert Tentrup.

Die weithin bekannte “Waltringhauser Polonäse” wurde in diesem Jahr angeführt vom Mellrich-Waltringhauser Königspaar Frank Müller und Esther Lüchtefeld.

Auch in diesem Jahr präsentierte sich Waltringhausen beim 29. Mutter-Anna-Fest als angenehmer Gastgeber. 100 Einwohner hatten sich seit Wochen auf das Großereignis im heimischen Raum vorbereitet. Eigens für dieses Fest war ein Glockenturm an der Hofeinfahrt von Lüchtefeld aufgestellt worden. Ulrich Zadach hatte die ehrenvolle Aufgabe übernommen und läutete die Glocke, die die Gläubigen von nah und fern zum Festhochamt zu Ehren der Kapellenpatronin, der Hl. Anna, einlud. Über 300 Gläubige nahmen auf dem festlich geschmückten Hof Lüchtefeld an der von Pfarrer Norbert Tentrup zelebrierten Messfeier teil. “Petrus meint es gut mit den Waltringhausern, weil hier viel gebetet und gespendet wird”, so schmunzelnd Pfarrer Tentrup. Die grauen Wolken hatten nämlich einen großen Bogen um Waltringhausen gemacht. In seiner Predigt ging Pfarrer Tentrup auf das Jahr 1947 ein. Zwei Jahre nach Kriegsende herrschte überall Not, die noch durch den überaus strengen Winter 1946/47 verschärft worden war. Hier in Waltringhausen wurde in den Nöten der damaligen Zeit immer wieder zur Gottesmutter gebetet, und das sei keine 60 Jahre her, so Pfarrer Tentrup.
Er wies auch auf den Weltjugendtag hin und erklärte, dass sich Jugendliche am 13. August an der St.-Annen-Kapelle treffen werden, denn der Weltjugendtag solle ein Fest des Friedens und der Versöhnung sein.
Musikalisch wurde das eindrucksvolle Festhochamt umrahmt vom Musikverein Anröchte unter der Leitung von Helmut Heither.
Dann läutete die Glocke das Platzkonzert des Musikvereins Anröchte ein, und danach spielte die Band “Flashback” in der bunt geschmückten Scheune von Christian Schulte zum Tanz auf. Zusehends füllte sich der Platz vor der Festscheune. Die Straße “Am Annenborn” war eigens für den Durchgangsverkehr gesperrt worden. Alles wartete auf die große “Waltringhauser Polonäse”, zu der Helmut Hoffmeier alle Festteilnehmer einlud.  Angeführt vom amtierenden Königspaar des Mellrich-Waltringhauser Schützenvereins, Frank Müller und Esther Lüchtefeld, zog die Polonäse zum festlich illuminierten Annenborn und von dort wieder zurück zur Scheune, wo alle mit einem Schluck aus der Flasche belohnt wurden.

Text und Fotos: Reinhard Priesnitz