Darum gehet hin
und lehret alle Völker
und taufet sie im Namen
des Vaters und des Sohnes
und des heiligen Geistes.
Matthaeus 28 , 19
Weitere Erläuterungen zusammengestellt von Ortsheimatpfleger Gerhard Henneke
Weihnachten 2019
Lage nach Straßenbezeichnung: Hauptstraße 76
Geographische Lage nach Google Earth:51°33'33.02 N 8°19'39.15'' O
Höhe ü.N.N. 204 m
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Das Kreuz steht nicht unter Denkmalschutz, ist aber von der Fa. Nüthen Bad Lippspringe restauriert worden.
Ein Missionskreuz erinnert an die Volksmissionen früherer Jahrhunderte. Es gibt sie aber auch aus neuerer Zeit.
Im 17. und 18. Jahrhundert zogen kleine Gruppen von zwei oder drei Patres des Jesuitenordens von Pfarre zu Pfarre. Sie blieben oft mehrere Wochen zur "Volksmission" mit dem Ziel der "Erneuerung und Bekehrung des christlichen Volkes", wie es zum Beispiel die Statuten des Bistums Aachen von 1954 ausdrücken. Das war auch im 18. Jahrhundert, wohl anders formuliert, der Auftrag der Jesuitenpatres. In den folgenden Jahrhunderten wurden regelmäßig solche Missionen durchgeführt, später auch von Mitgliedern anderer Orden.
Die Patres wirken durch zahlreiche Veranstaltungen, Messen, Predigten - früher getrennt für Frauen und Männer, Ledige, Jugendliche, Kinder -, Anbetungsstunden, Beichtgespräche, Hausbesuche und andere Tätigkeiten.
Auf Missionskreuzen des 20. Jahrhunderts sind oft die Jahreszahlen der durchgeführten Volksmissionswochen angebracht.
Quelle: Wikipedia
Das Natursteinkreuz mit Corpus und Natursteinsockel trägt an der Vorderseite die Inschrift
Volksmission 1867
Es stand bis etwa 1990 an der Ostseite der Kirche auf einem ca. 1.50 hohen Erdhügel im Bereich des ehemaligen Friedhofes (=Kirchhof).
Im Rahmen der Renovierung des Kirchturmes und des anliegenden Kirchengeländes wurde es
zu Beginn der 1980er Jahre abgebaut und 1984 an der Westseite des Kirchenschiffes wieder errichtet. Der Anlass seiner ursprünglichen Errichtung war die örtliche Durchführung einer sogen. Volksmission, die vom 33. Juni bis 1. Juli 1867 in der Pfarrgemeinde von Patres des Rietberger Franziskanerklosters abgehalten wurde.
Volksmissionen stellten außergewöhnliche seelsorgerische Aktivitäten zur Glaubenserneuerung in den Pfarrgemeinden dar. Ziel war die Intensivierung des örtlichen Glaubens- und Kirchenlebens der unterschiedlichen Pfarrgemeindemitglieder (Frauen, Männer, Kinder, Jugendliche, Senioren, Familien) durch Predigten und spezifische Gottesdienste seitens dafür ausgebildeter Ordensleute.
Das Erinnerungskreuz an diese pastorale Maßnahme in Anröchte, die offensichtlich starken Eindruck in der Pfarrgemeinde hinterließ, wurde im damaligen Steinbruch Hölter angefertigt.
Quelle:
Juckenhöfel, Elisabeth u.a., Bildstöcke in Geschichte u. Brauchtum unserer Gemeinde, Anröchte 1984, S. 16f