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Kreuz

der Familie Brune


Das Fenster öffnen und eine
Biene aus dem Zimmer lassen-
Ist das vielleicht nicht Glück?

Karl Ferdinand Gutzkow 1811 - 1878,
Schriftsteller, Dramatiker, Journalist


Weitere Erläuterungen zusammengestellt von Ortsheimatpfleger Gerhard Henneke
Weihnachten 2019

Lage nach Straßenbezeichnung: Berger Landstraße
Geographische Lage nach Google Earth:51°33'58.98'' Nord, 8°21'44.81'' Ost.
Höhe ü.N.N. 207 m

Allgemeines, Programmablauf der Restaurierung, Finanzierung und Quellennachweis klicke hier

Der Bildstock steht unter Denkmalschutz und ist von der Fa. Schmidt aus Laer/Steinfurt restauriert worden.
Bei dem am südlichen Rand der Straße zwischen Anröchte und Berge ca. 200 m vor dem Ortseingang Berge befindlichen Monument handelt es sich um ein Gedenkkreuz. Es erinnert an einen an dieser Stelle vorgekommenen Unglücksfall. Am Sockel befindet sich dazu folgende Inschrift:

Hier starb C. Kusmann gen. Krämer
aus Anröchte am Schlagfluss[=Schlaganfall] im
Alter von 87 Jahren am 13. Mai 1858
C. Kusmann war Besitzer der Anröchter Hofstelle Kusmann-Krämer, die sich bis 2018 im dortigen Kathagen Hs. Nr.7 befand.
Das mit verzierten Balkenenden versehene, aus drei Teilen bestehende Wegekreuz ist das letzte von mehreren derartigen Steinmonumenten im Anröchter Raum, die einst an die Opfer von besonderen Unglücks- oder gar Mordfällen erinnerten und an deren Gedenken mahnten. Zumeist waren diese relativ kleinformatigen Erinnerungskreuze aus einem Stück gefertigt und direkt am Wegesrand zur Information für die passierenden Wanderer aufgestellt. Die meisten dieser oft sehr alten und volkskundlich wichtigen Erinnerungsobjekte (z.T. aus dem frühen 18. Jh.) fielen - nicht nur im Raum Anröchte - den modernen Straßenverbreiterungen der 60er und 70er Jahre zum Opfer.
Da sie sehr oft auf öffentlichem Grund standen, ihre einstigen Stifter und deren Nachfolger unbekannt waren und sich so niemand (auch nicht die am Straßenausbau beteiligten Kommunen und öffentlich-rechtlichen Institutionen!) dafür verantwortlich fühlten, wurden diese bedeutenden kultur- und sozialgeschichtlichen Gedenkmonumente von den zuständigen Baubehörden im Rahmen der Straßenarbeiten bedenkenlos zerstört und fast alle entsorgt.

Quellen:
Schultze, Diethelm, Darstellung der Anröchter Wegekreuze u. Heiligenhäuschen, Anröchte 1966, S. 17
Brockpähler, Wilhelm, Steinkreuze in Westfalen, Münster 1963, S. 85 u. Abb. Nr. 109 -111

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