Nur was du in dir bist,
bestimmt deinen Wert.
Nicht was du hast.
Berthold Auerbach 1812 - 1882,
deutscher Schriftsteller
Weitere Erläuterungen zusammengestellt von Ortsheimatpfleger Gerhard Henneke
Weihnachten 2019
Lage nach Straßenbezeichnung: Alte Allee 15
Geographische Lage nach Google Earth: 51°34'20.22'' Nord 8°17'06.91'' Ost
Höhe ü.N.N. 160 m
Allgemeines, Programmablauf der Restaurierung, Finanzierung und Quellennachweis klicke hier
Sie stehen vor einem durch Schlichtheit bestechenden Kreuz, dessen Entstehungsjahr nicht bekannt ist.
Das Kreuz steht nicht unter gesetzlichem Denkmalschutz, ist aber nun von der Fa. Steinwerkstatt Sobbe Werl restauriert worden.
Vor wenigen Jahren erfolgte eine Versetzung des Kreuzes an den jetzigen Standort an der Hofeinfahrt des Hofes Berghoff. Vorher stand das Kreuz nahe der mächtigen Linde gegenüber in der Weide ganz im südöstlichen Quadranten. Im Kliever Geschichtsbuch "750 Jahre Klieve" ist auf Seite 55 unter dem Foto des alten Standortes zu lesen:
"Kreuz bei Berghoff. ZUM TROST DER ARMEN SEELEN.
Erneuert von Wilhelm Vogt und seiner Ehefrau Elisabeth, verw. Hahne, geb. Sommer im Jahre 1920".
Zur Geschichte des Hofes Berghoff hat das Autorenteam Udo Schniedertöns und Thomas Henkelmann mit den Mitarbeitern Rita Berghoff, Anne Graskemper, Jürgen Henkelmann, Heinz Topp und anderen im Kliever Geschichtsbuch ab Seite 106 folgendes niedergeschrieben:
VIII. Berghoff (früher Jürgens): Nr. 8
Seit dem Jahre 1759 finden sich in den Steuerlisten unter Klieve auch Eintragungen
mit dem Namen Jürgens. Während aus der vorhergehenden Zeit keine
Informationen vorliegen, ist im folgenden eine zusammenhängende Geschichte
des Hofes vorhanden. Im Jahre 1782 erbauten die Eheleute Johannes Jacobus
Jürgens und Anna Katharina Bölle das alte, heute nicht mehr vorhandene
Wohnhaus. Fast 200 Jahre stand es in Klieve, bevor es 1970 abgerissen und
durch ein neues Haus ersetzt wurde. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde vermutlich
durch Einheirat Adam Erlemann Inhaber des Jürgenshofes. Dessen
Tochter Franziska, die 1867 Franz Hahne aus Robringhausen heiratete, erbte
nach dem Tod ihres Vaters den Hof. Franz Hahne hatte einen Sohn, der mit Elisabeth
Sommer-Wanecke verheiratet war. Er starb aber schon im Jahre 1910
kinderlos. Die Witwe verpachtete daraufhin den Hof an Philipp Berghoff aus
Waldhausen. Dieser konnte l951 nach dem Tode des zweiten Mannes der Elisabeth
Sommer-Wanecke, Wilhelm Vogt, den Hof käuflich erwerben.
Zu den Besonderheiten des Hofes zählte eine 1888 erbaute Ölmühle. Diese bestand
aus drei Mühlsteinen, von denen zwei fast mannsgroße Steine auf dem
dritten liefen. Die Mühle wurde mit Hilfe eines sogenannten Göpelwerkes
durch ein Pferd angetrieben. An dem Gebäude befand sich zusätzlich eine Presse.
Während früher mit der Mühle Raps, Flachs und Leinen verarbeitet wurden,
benutzte man sie in den dreißiger Jahren noch zum Gelbkleesamen-Enthülsen.
Zum Hof gehörte auch eine Gaststätte, die sich im Wohnhaus befand und bis
zum Jahre 1958 betrieben wurde. Sie galt als besonderer Treffpunkt für die Bauern,
aber auch für den Durchgangsverkehr. In Höhe dieser Gaststätte befand
sich nach alten Erzählungen ein Schlagbaum über der Straße. Dort mußten vermutlich
die aus den Steinbrüchen kommenden, in Richtung Schmerlecke fahrenden, schwerbeladenen Wagen Wegezoll entrichten.
Zur Generationenfolge auf dem Hof Berghoff ist folgendes festgehalten:
Jetzige Eigentümerfamilie: Philipp Berghoff geb. 1965 u. Barbara geb. Ebbert geb. 1968
Philipp Berghoff geb. 1921 u. Bernhardine geb. Holthaus (Mellrich) geb. 1931
Philipp Berghoff geb. 1880 u. Elisabeth geb. Graskemper (Klieve) geb. 1896
(Verkauf des Hofes von Vogt an Berghoff)
Wilhelm Vogt u. Elisabeth, verw. Hahne, geb. Sommer