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Bildstock

der Familie Grotenhermen


Lebensentwürfe

Um sich zu verbessern,
muss man sich ändern.
Perfekt zu sein heißt demnach,
sich oft ändern.

Winston Churchill


Weitere Erläuterungen zusammengestellt von Ortsheimatpfleger Gerhard Henneke
Weihnachten 2019.
Lage nach Straßenbezeichnung: Breite Straße 10
Geographische Lage nach Google Earth: 51°33'21.90'' N 8°16'20.96'' O
Höhe ü.N.N. 182 m

Allgemeines, Programmablauf der Restaurierung, Finanzierung und Quellennachweis klicke hier

Der Bildstock steht nicht unter Denkmalschutz und wird auch nicht restauriert.

Sie stehen vor einem Bildstock, ganz andersartig als die bisher zu betrachtenden Objekte.
Mit dem angegebenen Baujahr von 1993 zählt er auch eher zu den ganz jungen Objekten.
Der Entwurf stammt von der Familie Grotenhermen selbst, und auch die Errichtung erfolgte in Eigenleistung mit Hilfe der Nachbarschaft und Freunden der Familie

Zur Enstehung des Bildstockes schreibt mir am 28. Febr. 2019 Antonius Grotenhermen die Aufzeichnungen seiner Mutter Josefa Grotenhermen:

"Im Jahr 1993 ist unser Heiligenhäuschen unten an der Straße entstanden.
Die unteren Steine stammen von einer Grabeinfassung von Gräbern der Großeltern meines Mannes. Familie Grotenhermen hatte die Familiengruft in Nähe der Mellricher Leichenhalle und die Gruft wurde zu deren Bau eingeebnet.
Jahrelang haben die Steine hinter unserem Haus auf dem Apfelhof gelegen, das hat mir sehr leid getan. Ich hatte den Einfall, ein Heiligenhäuschen daraus zu machen.
Mein Mann war sofort einverstanden. Die Muttergottes brauchte viel Überlegung, denn das Gesicht mußte das einer alten Frau sein. Jesus war 32 Jahre und Maria etwa 20 Jahre älter, musste also etwa 52 Jahre alt sein.
Das war das letzte Werk, das mein Mann erschaffen hat. Heute meine ich, dass er seinen Tod geahnt hat. Etwa ein Jahr nach der Arbeit starb Anton. Er hat sich ein Denkmal zu Hause gesetzt.
Die Figur mit der Muttergottes mit dem gekreuzigten Jesus habe ich in Ton modelliert. Auch die Tafel vor dem Heiligenhäuschen mit der Inschrift ist von mir.
Das neue Element ist von einem Kliever Steinmetz aus Grünsandstein hergestellt worden."

Der Hof Grotenhermen hat auch eine besondere Historie aufzuweisen. Wie so viele Höfe zählte er eher zu den mittleren landwirtschaftlichen Betrieben, die infolge der Umstruktuierungen in der Landwirtschaft in den letzten Jahren die eigene Bewirtschaftung der Äcker aufgegeben haben und die Ländereien an umliegende Vollerwerbsbetriebe verpachtet haben.
Hinsichtlich der besonderen Historie ist darauf hinzuweisen, dass dieser Hof Teil des früheren Fronenhofes ist. Im Mellricher Geschichtsbuch "Aus der Geschichte und der Herrlichkeit des Kirchspiels Mellrich" von Dechant Franz Stille ausgegeben 1935, ist ab Seite 201 über "Eingegangene Häuser und Besitzungen u.a. zu lesen: 4) Familie Röper gt. Frohne bewohnte den alten Frohnenhof. Jahrelang hatte die Witwe des + Carl Röper, Ludolphine geb. Berghof-Ising aus Mülheim-Möhne den etwa 160 Morgen großen Hof verwaltet; mit ihr wohnten auf dem Hof noch eine Tante Bernhardine Röper und zwei Onkels, Heinrich Frohne und Anton Röper.
Ihr Sohn Joseph mußte 1904 seine Äcker verkaufen, verkaufte 1908 auch den Hof mit Gebäulichkeiten und Garten und zog mit seiner Familie nach Lippstadt.
Den Frohnenhof kaufte die Familie Joseph Grotenhermen, nachdem der ursprüngliche Grotenherm'sche Hof abgebrannt war.
Diese alte Hofstätte war 80 Morgen groß; der Besitzer in den vierziger Jahren war besonders bekannt als tüchtiger Obstzüchter und Imker und zugänglich für alle aufkommenden Neuerungen. Als das Haus in einer Nacht abbrannte, erwarb der Nachbar Schöder-Bertels die Hofstätte zum Abbruch und arbeitete sie um zum Hausgarten. Familie Grotenhermen erwarb den Frohnenhof, der nun auch ein Raub des Feuers geworden ist."
Zur Generationenfolge auf dem Hofe Grotenhermen lässt sich folgendes sagen:

Zur Zeit Eigentümer: Winfried Grotenhermen
Antonius Grotenhermen u. Josefa
Josef Grotenhermen

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