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Kreuz

an der Landstraße 747 nach Altengeseke


Ein Stück des Weges liegt hinter dir,
ein anderes Stück hast du noch vor dir.
Wenn du verweilst,
dann nur um dich zu stärken,
aber nicht um aufzugeben
Aurelius Augustinus (354-430),
lateinischer Kirchenlehrer und Philosoph


Weitere Erläuterungen zusammengestellt von Ortsheimatpfleger Gerhard Henneke
Weihnachten 2019.
Lage nach Straßenbezeichnung: Landstraße nach Altengeseke L747,
Geographische Lage nach Google Earth:51°33'34.23'' N 8°16'20.39'' O
Höhe ü.N.N. 181 m

Allgemeines, Programmablauf der Restaurierung, Finanzierung und Quellennachweis klicke hier

Das Kreuz steht nicht unter Denkmalschutz, ist nun aber von der Fa. Nüthen aus Bad Lippspringe restauriert werden. Bei der Restaurierung wurde fest gestellt, daß das Steinmaterial des Kreuzes äußerst brüchig war. Es wurde daher ein neues Steinkreuz von der Fa. Rinsche Klieve hergestellt.. Der steinerne Sockelstein konnte dagegen übernommen werden. Nun soll noch versucht werden auch einen Corpus anzubringen.

Sie stehen vor einem sehr schlanken steinernen Kreuz, das schon seit mehr als 150 Jahren den Verkehr auf der Landstraße an sich vorbei fahren lässt,was mag es alles gesehen haben?

Errichtet wurde es 1877 von den Eheleuten Engelbert Waneken und Ehefrau.
Die Inschrift an der Vorderseite lautet:
Vater in deine Hände empfehle ich meinen Geist.

Am Sockelstein lautet die Inschrift: Errich.(tet) v. d. Eheleute J.F. Waneken. E. Waneken. 1877

Das Kreuz wurde also errichtet vom damaligen Eigentümer des Hofes Sommer-Waneke.
Zur Zeit um 1877 waren dies. Engelbert Waneke und Franziska geb. Köpke
Warum man nur den Familienname Waneke schrieb und nicht Sommer-Waneke, bleibt ungeklärt.

Die Generationenfolge auf dem Hof Sommer-Waneke sieht folgendermaßen aus:
Jetzige Eigentümerfam.: Engelbert Sommer (gen. Waneke) u. Annegret geb. Schnittker
Theodor-Engelbert Sommer (gen. Waneke) geb. 1932 u. Helga-Elisabeth geb. Kleeschulte geb. 1935
Theodor Sommer-Waneke geb. 1899 u. Franziska geb. Schulte (Altengeseke) geb.1901
Engelbert Sommer-Waneke geb. 1865 u. Theresia geb. Schlepphorst (Verne), 2. Ehe: Ferdinande. geb.Rieke (Völlinghausen)
Engelbert Sommer-Waneke geb. 1839 u. Franziska geb.Köpke (Böckum) geb. 1842 2. Ehe mit Theodor Pilgrim Mellrich
Franz-August Sommer-Waneke geb. 1798 u. Maria-Franziska geb. Marx gen. Funke, geb. 1800
Johann Winold Funke gen. Sommer geb. 1766 u. Okatharina Elisabeth Waneke Ww. des Th. Waneke

Von Anröchte führt jährlich eine Fußwallfahrt nach Werl, daneben gelangen auch Wallfahrer per Fahrrad und per Bus nach Werl. Viele Jahre hat Pfr. i.R Norbert Tentrup die Fußwallfahrt begleitet. Zum Kreuz bzw. zu dieser Station schreibt Pfr. i.R. Norbert Tentrup folgendes:
Wenn ich mich recht erinnere, war es im Jahre 2000, als wir zum ersten Mal bei der Vorbereitung der Fußwallfahrt nach Werl eine Station nach Durchquerung der Kormecke ( an diesem Kreuz) geplant hatten. Auf der Höhe angekommen, legten wir eine kurze Rast mit einem Meditationsimpuls ein. In diesem Moment begann das Glöckchen der Robringhauser Kapelle, wie an jedem Tag, zu läuten, denn es war genau 7:oo Uhr. In den Folgejahren ließ uns unser Zeitgefühl nicht im Stich. So wurde der Meditationsimpuls an dieser Stelle, begleitet vom Glockengeläut, zum festen Bestandteil der Fußwallfahrt nach Werl.

Ein Text, der zu dieser Stelle passt, ist z.B. folgender:

Zum Mensch-Sein gehört, oft unterwegs zu sein.
Unterwegs sind wir auf vielen Straßen und Wegen unserer Heimat und der weiten Welt.
Unterwegs sind wir mit offenem oder verschlossenem Herzen.
Unterwegs sind wir mit sehenden oder blinden Augen.
Unterwegs geschieht vieles mit uns.
Unterwegs gehen Freunde mit uns, Menschen, die uns lieben, die wir lieben.
Unterwegs bilden und erproben sich die Charaktere.
Unterwegs ordnen wir Geschautes und Erlebtes in die Kammern unserer Seele.
Unterwegs kann es geschehen, dass wir alleingelassen werden,
dass das Allein-Sein und vielleicht auch die Einsamkeit
unser einziges Wandergepäck ist.
Herr, wir vertrauen darauf, dass du immer mit uns gehst,
so, wie du die Jünger von Emmaus begleitest hast.
Sie erkannten dich zunächst nicht.
Aber du warst bei ihnen.
So begleite auch uns, heute und auf all unseren Wegen.
Amen.

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