Geschichtsunterricht kann öde sein, weil Kinder die Geschehnisse oft als so räumlich und zeitlich entfernt ansehen, dass sie sich nicht davon betroffen fühlen.
Ganz anders erlebte es jetzt die 4. Klasse. Frau Gockel entführte sie an Orte, wo in Mellrich Geschichte erlebbar wurde.
Da ist zunächst das Holzrelief am Dorfplatz, geschnitzt von Franz-Josef Pöppelbaum in einer von Robert Holle erstellten Eichenfachwerk-Konstruktion, das an den früheren Richtplatz erinnert. Ein alter Holzbalken erinnert
an den Pfahl, an dem die Delinquenten angebunden wurden.
Wer zum Tode verurteilt wurde, den brachte man dann zum "Halsgericht" am Anröchter Weg. Dort steht ein von Dietmar Gördes ehrenamtlich hergestellter Gedenkstein, flankiert von zwei Himalajabirken, die Gerhard Henneke kürzlich dort
gepflanzt hat. Mit ihrer weißen Rinde sollen sie ein Zeichen sein für die Unschuld der Frauen, die man dort als Hexen hingerichtet hat. Das Thema "Hexen" hatte Frau Gockel vorher im Unterricht behandelt,
und so konnte Gerhard Henneke mit seinen Ausführungen über die damalige Rechtspflege auf guten Kenntnissen aufbauen. Manches wollten die Kinder aber noch von ihm wissen:
Warum hat man die Frauen gefoltert, und wo geschah das? Wurden nur rothaarige Frauen angeklagt? Bis wann hielt dieses aus heutiger Sicht unbegreifliche
Unrecht an?
Nachdenklich verließen die Schulkinder diesen Ortstermin, an dem auch Schulleiterin Hesse und Ortsvorsteher Grae-Budde teilnahmen.
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Hier ein Elternbrief von Frau Gockel mit Hintergrundinformationen.