Die Brennerei Beckmann in Böckum ist in der Region bekannt für ihre Schnäpse und Liköre. 18 Wanderfreunde wollten mal erkunden,
wie diese Köstlichkeiten entstehen.
Durch die Brennerei führte uns Herr Große-Wietfeld, der die Brennerei 30 Jahre lang betrieben hat und insofern bei der Vorstellung des
Betriebes aus dem Vollen schöpfen konnte.
Früher kaufte die Brennerei noch von umliegenden Landwirten Weizen hinzu, nach einer Begrenzung des Brennrechts reichte dann der Weizen von den
eigenen Ländereien aus. Auf Grund von Vorschriften aus Brüssel - ungefähr so wie mit den Glühbirnen und der Krümmung der Gurken - ist die Brennerei zur Zeit nicht mehr in Betrieb.
Nach dem Mahlen des Weizens und Vermischen mit Wasser und Erhitzen wird die so entstandene Maische abgekühlt, mit Hefe versetzt und dann auf mehreren genau
einzuhaltenden Temperaturstufen vergoren, wodurch der Alkohol entsteht. Durch Destillation in einer hohen Destillierkolonne wird der Alkohol von Wasser
und anderen Stoffen getrennt und auf 85% konzentriert. Als Abfallprodukt entsteht Tierfutter, das keinen Alkohol mehr enthält, damit die Tiere nichts
zu lachen haben. Der Rohalkohol wird unter strenger Zollaufsicht zur Reinigung und weiteren Konzentration abtransportiert. Einen Teil erwirbt die Fa. Beckmann
zurück, um daraus Schnäpse und Liköre herzustellen, die man dort, aber auch auf Wochen- und Weihnachtsmärkten kaufen kann.
Eine deftige Brotzeit im ehemaligen Zolllager rundete den schönen und lehrreichen Nachmittag ab.