In Oestereiden betreibt die Familie Böger einen Milchviehbetrieb, der mit so viel moderner Technik ausgerüstet ist, dass die ca. 140 Milchkühe im Normalfall von einer Person betreut werden können. Nicht nur das Melken wird rund um die Uhr von einem Roboter ausgeführt, den die Kühe selbständig aufsuchen,
sondern auch die Reinigung der Ställe und die Bereitstellung des Futters werden von Robotern übernommen. Auch das Futter wird für jede Kuh individuell zusammengestellt, wofür jede Kuh ein Sensorhalsband trägt, das auch ihren Gesundheitszustand überwacht.
Ein so hoher Einsatz von Technik hat natürlich seinen Preis, und die enorme Investition hat Bauer Böger erst gewagt, als feststand, dass sein Sohn den Betrieb weiterführen will. Dass die Tochter als Tierärztin sich um die Gesundheit der Tiere kümmern kann, ist natürlich auch ein Vorteil. Als der Juniorchef den staunenden Zuhörern erklärte, welche verschiedenen Sorten Futter die Kühe je nach Alter, Gesundheitszustand, Zeitpunkt der letzten Abkalbung usw.
bekommen, wurde auch den in Landwirtschaft und Viehzucht weniger Beschlagenen klar, dass der dümmste Bauer heute nicht mehr die dicksten Kartoffeln oder die meiste Milch bekommt.
Die 14 Teilnehmer verließen den Hof sehr beeindruckt und kehrten danach noch bei Korte in Erwitte ein.