Bildungsausflug

des Ortsverbandes Belecke des DARC

am 17. November 2012

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Für den Jahresausflug hatte sich der OV zwei Ziele ausgesucht, die für Funkamateure recht interessant sind, da sie die Geschichte der Kommunikation illustrieren.
Großen Anklang fand zunächst das Hans-Nixdorf-Museumsforum in Paderborn. "Von der Keilschrift bis zum Internet" kann man dort die Entwicklung der technikbasierten Kommunikation und des maschinellen Rechnens nachvollziehen. Da die meisten OV-Mitglieder bereits gesetzten Alters sind, bedeuteten viele der Ausstellungsstücke - nein, nicht gerade die Keilschrifttafeln, so alt sind wir denn doch nicht - ein Wiedersehen mit Objekten, die sie aus der Kindheit, Jugend oder frühen Erwachsenenzeit kannten. Wer hätte sich vor 30 Jahren vorstellen können, dass die Schreibmaschine heute so obsolet ist wie der Gänsekiel? Auch die mechanischen Rechenmaschinen und die erste Generation der Heimcomputer (Personal Computer nannte man sie erst später) lösten aufgeregtes Fachsimpeln aus. Fernschreibmaschinen wie die legendären T37 und T50 von Siemens verrichteten in manchem Shack laut klappernd ihre Arbeit, die heute lautlos vom PC ausgeführt wird.
Nachmittags stand die Besichtigung eines Gebäudes auf dem Programm, das äußerlich wie ein typisches münsterländisches Bauernhaus aussieht und ebenso wie diese mitten in der freien Natur steht, das Verstärkeramt Rheda-Wiedenbrück. Mit Absicht hatte man diese Verstärkerämter, die etwa alle 70 km das Telefonsignal auffrischen mussten, so unauffällig gestaltet, um im Krieg Feinden keine Gelegenheit zur Zerstörung der kriegswichtigen Infrastruktur zu bieten. Mit Erfolg: erst lange nach Ende des 2. Weltkrieges kamen die britischen Besatzer diesem Gebäude auf die Schliche. Seit 1995 ist es außer Betrieb und wird nun von einem Verein als Radio- und Telefonmuseum genutzt. Die Heb-Dreh-Wähler, die damals laut rasselnd die Telefonverbindungen herstellten, sind inzwischen reine Nostalgie. Seinerzeit waren sie der neueste Schrei, als sie die "Fräulein (westfälisch: Fräuleins) vom Amt" arbeitslos machten. Auch die Entwicklung der Radio- und Fernsehtechnik, von der "Göbbelsschnauze" über die üppigen "Tonmöbel" bis zu den heutigen schlicht-funktionalen Geräten konnten die OM und XYLs an den vielen Exponaten nachvollziehen. Praktischerweise kann man sich vor Ort auch im "Café Verstärkeramt" nach getaner Besichtigungsarbeit stärken. Dadurch ist das Verstärkeramt auch ein beliebtes Ausflugsziel im Sommer auf einer "Pättkesfahrt" im Münsterland.
Auf der Heimfahrt sah man nur zufriedene Gesichter.

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